Es war früher Nachmittag an Heiligabend. Ich besah mir noch einmal alles ganz genau. Perfekt. Heiligabend konnte kommen.
Ich hatte wochenlang vorher eifrig geplant und gesammelt und gebastelt, bestellt und aufgebaut. Jetzt war alles geschützt unter einem soliden Holzdach, umgeben von leichten Holzwänden bereit. Ich hatte es mir nicht nehmen lassen, die kleine Schutzhütte um einen kleinen Tannenbaum herum aufzubauen. Das Dach hatte ich ja eben erst befestigt, und nach Weihnachten entfernte ich es wieder. Dann hatte ich den Baum geschmückt. Schön lackierte Holzäpfel, -sterne und mancherlei anderes zierten ihn. Auch ein paar Blechvögel schmückten ihn, und an der Spitze prankte ein wundervoller Stern.
Neben dem Baum, in einer Ecke hatte ich reichlich Heu platziert. Schräg gegenüber, mehr zur offenen Seite hin hatte ich eine Kuhle mit Eicheln, Wurzeln und Knollen gefüllt. In eine Krippe hatte ich frische Zweige mit Knospen, eifrig gesammelten Schachtelhalm und Farnblätter gelegt. An den Wänden hatte ich in Kopfhöhe mehrere Bretter angebracht, auf denen Tellerchen mit unterschiedlichen Leckereien standen. Sonnenblumenkerne, Körner aber auch die beliebten Mehlwürmer in einer tieferen Schale standen bereit.
Hinter der Hütte bedeckte ich einige tote Mäuse, Nüsse und Beeren nur leicht mit etwas Reisig. Jetzt ging ich wieder zum Heu in der Hütte zurück. Dort konnte man gemütlich kuscheln und knabbern, während es draußen kalt oder gar nass war. Neben das Heu füllte ich zwei Kuhlen mit Äpfeln und Birnen und weiteren Nüssen auf. Direkt hinter den Nüssen hatte ich einen langen Zweig aufgestellt und befestigt, falls da jemanden nach klettern zu Mute sein sollte. Auf die andere Seite platzierte ich einen Teller mit Sonnenblumenkernen.
Jetzt trat ich hinaus und betrachtete alles. Nein, ich hatte nichts vergessen. In der Ferne hörte ich die ersten Glocken Heiligabends. Da stimmte auch ich das Lied der Weihnacht an. "Oh du Fröhliche", sang ich sanft und leise, öffnete meine Hände und richtete den Blick zum Himmel.
"Frohe Weihnachten, ihr Hasen und Kaninchen, ihr Wildscheine, ihr Rehe und Hirsche, ihr lieben Waldvögel, ihr Marder und Iltisse, ihr Mäuse und Eichhörnchen."
Und jetzt war es Zeit, die Weihnachtshütte für die Waldtiere zu verlassen, damit sie die stille Zeit, während alle in der Christmette oder zu Hause bei ihren Geschenken sind, für sich nutzen konnten und jeder für sich, gemeinsam speisen konnte.
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| Foto von Nick Collins |






