Dienstag, 27. Februar 2024

Kein Raum zum Luftholen

 Als ich mit Anfang zwanzig zum ersten Mal die Oper 'La Traviata' hörte, liefen mir am Ende die Tränen. Ich hatte da so meine Vorahnungen...

 

Hellfühlig und vorausahnend.

Die Oper 'La Bohéme' begleitete ich mit Übertiteln über 50 mal. Ein Vorgeschmack darauf, dass Kälte mir einst den Zustand verschlimmern würde...

 

Heute lebe ich schon einige Jahre damit. Manchmal fühlt es sich an wie ein Sterben auf Raten...

Aber als ich im Dezember zum ersten Mal Wasser über dem Fußgelenk im Bein hatte, bekam ich doch einen Schrecken...

Fakt:

Ein Leben mit chronischer Lungenentzündung, inzwischen mit angeschlagenem Herzen.


Gründe

Die Gründe sind mehrschichtig. Einerseits der "Stich ins Herz" durch den Verlust meines Vaters, eines Freundes und einer zwischenmenschlichen Verbindung, andererseits ein Arbeitplatz, an dem ich täglich zum starken Passivraucher wurde, wobei ich Zigarettenqualm noch nie vertragen habe. Er wirkt bei mir schlimmer, als es ein Glas Bier würde, und geht auf mein Sprachzentrum. 

Den Rest gab mir eine tatsächliche Rauchvergiftung durch rücksichtsloses Verhalten zweier Raucher während einer Autofahrt.

Und dann kam ein Wintereinbruch und ich musste ins Krankenhaus. Dass ist so manches Jahr her.


Dagegen

Lange fand ich überhaupt keinen Weg, außer zu akzeptieren. Und das war schon nicht einfach. Ich liebe es eigentlich, auf der linken Seite einzuschlafen. Ist der Körper aber durch die vielen Versuche, Schleim abzuhusten, verkrampft, verkrampft sich auch der Herzmuskel ein Stück weit. 

Der Schmerz ist dann wie bei einem Herzinfarkt, und auch die Angstgefühle sind dieselben. Aber das musste ich erst einmal wissen. Seitdem schlafe ich auf dem Rücken.

Inzwischen habe ich einige "Tricks" gefunden, die mir helfen:

- Als Frühstück eine Knoblauchzehe. Knoblauch stärkt das Herz und löst Schleim. So bleibt der Kaffee im Magen und ich huste ihn nicht wieder aus.

- Bewegung. Gibt es etwas, wobei Bewegung nicht gesundheitsförderlich ist? Bewegung unterstützt die Lymphe.

- Kreislauf im Bett ankurbeln. Augen auf und los geht's. Füße kreisen und auf-und-ab-bewegen.

-Lungengymnastik. Fand ich im Netz. Auch im Bett. Wie bei einer Mediation tief und lang einatmen und langsam wieder aus. Echt toll.

 - Wechselduschen. Ganzkörper-Wechselduschen verträgt mein Herz nicht mehr. Aber ich habe herausgefunden, dass es ausreicht, die Zehen wechselwarm zu duschen.

- Nasenspülen. Hält Nasen-Rachen-Raum frei.

- Kalter Wasserstrahl kurz auf Armvene an Hand und Ellenbogen. Entlastet das Herz.

- Gurgeln mit deinem Lieblingsöl (Pfefferminzöl/ Teebaumöl). Entzündungshemmend und erfrischend.

- Blattknospen der Brombeere. Kleine Kraftpakete und so lecker. Lungengewebe regenerierend.

-10 Tannennadeln täglich.

 

Fazit

Es gibt sie trotzdem noch, diese Tage, die sich wie ein bisschen Sterben anfühlen. Aber es geht mir Stück für Stück besser. Meine Lunge wird wieder etwas leistungsfähiger, meine Lebensqualität steigt auch im Winter.

Denn für mich ist jeder Winter eine gesundheitliche Herausforderung. Aber das Leben ist eben meistens herausfordernd. In diesem Sinne....


Foto von Steve Johnson von pexels.Foto von Steve Johnson: https://www.pexels.com/de-de/foto/notenblatt-auf-schwarzem-klavier-860662/ Foto von Steve Johnson: https://www.pexels.com/de-de/foto/notenblatt-auf-schwarzem-klavier-860662/S


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