Kein Tagesgedicht gefunden diese Woche? Daran liegt's.
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Foto von Josh Hild |
In einer Rubrik 'Tagesgedichte' sollte täglich ein Gedicht erscheinen. Was aber, wenn eine Pause entsteht?
Natürlich ist die Verunsicherung groß. War's das jetzt? Kommt da noch etwas? Hat wohl aufgegeben.
Ja, das ist naheliegend und diese Gedanken fliegen mir als Leserin auch sofort durch den Kopf.
Aber immer öfter ertappe ich mich dabei, innezuhalten, stopp zu sagen und zu überlegen: Vielleicht ist ja etwas dazwischen gekommen.
Wir sind alle nur Menschen, und nicht jeder teilt öffentlich seine Urlaubspläne mit. Seine Unpässlichkeiten auch nicht, oder? Und bei Termindruck hat man andere Sorgen als diesen öffentlich zu machen.
Und wieviel andere Gründe kann es für eine Unterbrechung einer Rubrik geben?
Sicher, heutzutage ist es einfach, vorzuarbeiten. Auf vielen Plattformen kann man mittlerweile die Veröffentlichung terminieren. Wunderbar.
Nur passt das für meine Rubrik des Tagesgedichts nicht so ganz.
1. Ein Stück Authentizität würde bei den Gedichten verloren gehen.
2. Für mich persönlich ist das Tagesgedicht der Start in den kreativen Alltag.
Da genau liegt der Haken. 2024 ist durch große Veränderungen geprägt. Verschiedene Tagesabläufe werden getestet, verworfen, für gut befunden. Veränderungen sind nie leicht, erfordern oft große Kraftanstrengungen und auch Mut.
Ja, ich weiß, es ist unbequem, nicht seine tägliche Routine zu haben. Schließlich leben wir in unruhigen Zeiten und jeder will das bisschen Sicherheit, die Routine bietet, behalten.
Aber so ist das Leben eben oft nicht. Ausprobieren, 'spielen', zuhören, akzeptieren, respektieren gehören auch dazu.
Nur all zu oft wird es heutzutage üblich, Grenzen zu überschreiten. Ich, ich, ich bin wichtig. Der, dessen Grenzen gerade eben überschritten worden, wird das anders sehen. Und auch hier gilt dann, ein Stopp zu setzen. Pause machen, verarbeiten.
Begreifen, dass Schreiben zum Glücklichsein dazu gehört. Stopp.
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