Donnerstag, 24. April 2025

Neues Gefühl: Schreibunlust

 Keine Schreibblockade, sondern mutloser Fokus



Und deshalb nutze ich diese Stunde zur Reflexion. Was ist in den letzten Tagen so alles passiert?


Ziemlich viel. Ich höre es auch von vielen anderen Leuten, dass die Zeit so schnell verfliegt. Und mir geht es auch so. Immer schneller kommen und immer weniger kann ich all den vielen Impulsen so nachgehen, wie ich das möchte.
Andererseits bin ich froh über den Wandel. Es wird Zeit.

1. April - Start vom Wandel

Freudig plante ich meine Geschichte für das Camp NaNoWrimo 2025 und richtete es auch am 1. April ein. Doch passierten zwei Dinge. Mir fiel auf, dass die Plattform irgendwie leblos wirke, und ich hatte nach dem Start keine Lust auf meine Geschichte, was ich ehrlich noch nie hatte.
Dafür entdeckte ich das Projekt NaPoWriMo, woran ich mich beteiligte, bis ich Ostern die Lust sogar auf das Tagesgedicht verlor. Nicht einmal einen Blogartikel wollte ich schreiben. 
Heute schreibe ich mich ein bisschen zurück.

2. Was war passiert? - Ursachen

Das einfachste zuerst: Es gibt kein NaNoWrimo mehr. Das Einloggen funktioniert noch, aber offiziell war das Ende zum 1. April, was kein Scherz war. Natürlich bin ich traurig darüber.

Komplexer sind die Erkenntnisse über NaPoWriMo. Dort wird ausschließlich auf englisch geschrieben, was nur logisch ist. Die ersten Tage war ich zu müde, um auf englisch zu wechseln, dann gelang es mir, dann schrieb ich auf deutsch und lieferte eine Übersetzung. Dann verlor ich die Lust.
Das größte Problem für mich mit chronischem Zeitmangel war die Kommentarfunktion. Der Blog zum Projekt ist großartig und sehr viel Mühe steckt darin. Nun ist der Austausch mit anderen immer willkommen, weshalb mir das Antworten auf Kommentare wichtig ist. Nur leider fand ich sie erst nach einer Woche. Und zwar versteckt in den Mails. Jeden einzelnen. Sonst nirgendwo. Ich habe eine Ewigkeit verbracht, alle zu finden und zu kommentieren, das war frustrierend.
Einige Teilnehmer erinnerten sich an ihre Schulkenntnisse des Deutschen, andere übersetzen mit Google. Ich setzte mich damit auseinander, probierte, meine eigenen Übersetzungen mit Google abzugleichen, und war wieder einmal froh, meine Wörterbücher noch zu haben. Warum?

1. Als Basis ist Google nicht schlecht, aber nicht genau genug.

2. Viele Wörter haben mehrere Bedeutungen und nur eine passt in einen Zusammenhang. Google kann das nicht leisten, ein Wörterbuch schon. Dort kannst du die Fülle an Bedeutungen erfassen und auswählen.

3. Bei einem Gedicht macht oft ein einzelnes Wort einen Unterschied in der Bedeutung. Das bemerkte ich deutlich bei der Google-Übersetzung eines Gedichtes am Monatsanfang ins Englische. Auf  einmal war das subtile weg und alles hatte sich in etwas Harmloses, Bedeutungsloses verändert, weil aus einem neu gewählten Adjektiv eine standardmäßige Phrase geworden war. Aber gerade das macht Gedichte ja aus, die Entdeckung neuer Formulierungen. Das kann Google in Übersetzungen nicht leisten.

 Letztendlich wurde mir der Aufwand zu groß.

3. Frust

Das Tagesgedicht soll immer ehrlich sein. Aber auch wenn es niemals eins zu eins meiner tatsächlichen Gefühlslage entspricht, was mancher annimmt, kann ich in tiefgehender Sorge denn doch nicht von freudiger Hoffnung schreiben, das wäre nicht authentisch. Nun ist es kein Spiel für Feiglinge, älter zu werden und schon gar nicht, einen Hund bis ins hohe Alter bedingungslos zu begleiten.
Da ich mit dem Tagesgedicht ein wenig Freude verbreiten möchte - auch wenn es mal ernst klingt - pausiere ich lieber, wenn es bei mir zu chaotisch wird. 
Und die vielen kleinen und großen Meldungen und Dinge wollten meine Stimmung wirklich in den Abgrund stürzen. Für mich war meine Berufswahl, zu schreiben, eine Herzensangelegenheit. Ich verehre Shakespeare, haderte etwas mit Goethe, liebe Friedrich Schiller. Heute wirklich Autoren, die an Bedeutung verloren haben??? 
Wie gerne ging ich in Buchläden, fand auch manchen Schatz im Supermarkt. Aber was ich jetzt Anfang April fand, machte mich traurig und ließ mich an den schon angeknacksten Bild der Verlagswelt tief zweifeln. Welcher Autor gibt sich für so etwas hin? Und schlimmer noch: Ich darf das Kind nicht einmal beim Namen nennen, denn die Gefahren des Schreibens kenne ich nun auch. Diese Welt ist upside-down.

4. Fazit

Umso wichtiger ist es, Gedankenhygiene so viel und so oft wie möglich den ganzen Tag über zu praktizieren, denn dann sieht man, das Schöne in der Welt. 
Und so raffte ich mich auf, als ich kurz vor depressiven Gedankenmustern stand, wieder in das Licht zu schauen, an mir zu arbeiten und wieder nach vorne zu sehen. Und wenn man das geübt hat, kommt man schnell aus so einem Loch heraus. 
Und schließlich gibt es auch in der Schreiberwelt die andere Seite. Die, die wortgewandt ist, diskutiert, liest und menschenzugewandt ist. Also, welche Autorin möchte ich heute sein?



 

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