Mein Gedächtnis spielt mir gerne Streiche. Wenn ich nach einem Titel für ein Buch oder eine Geschichte suche, erinnere ich mich spielend leicht an Dinge, die sonst nur in meinem Unterbewusstsein schlummern. Vorsicht ist also geboten!
Jüngstes Beispiel: Meine Kurzgeschichten über die Hühner.
Mein Arbeitstitel, während ich an den Geschichten schrieb, war "Von Menschen und Hühnern", angelehnt an "Von Menschen und Mäusen". Als das Buch fertig war, suchte ich nach dem richtigen Titel. Aber, wie ich vor kurzem feststellte, verschlimmbesserte ich nur.
Da ich meine Funktion als Tierkommunikatorin gerne als Gespräch von Herz zu Herz beschreibe und das auch mein Slogan auf meiner allerersten Website gewesen war, nannte ich das Buch 'Von Herz zu Herz'. Mir gefiel das zusammen mit der Huhnillustration auf dem Titel sehr gut.
Als ich aber einer Eingebung folgend vor kurzem den Titel googelte, entdeckte ich Handlungsbedarf. Zusätzlich fand ich einen Blogartikel über die Titelfindung.
Ich googelte meine Titel alle einmal durch. Nein, ich hatte nur einmal ein Klischee zu sehr bedient. Aber Klischees verkaufen sich nicht.
Allerdings konnte ich eine ganze Menge besser machen.
So konnte ich von Anfang keinen passenden Titel für meine Geschichtensammlung aus dem Jahre 2019 finden. Ich ging in mich und versuchte das neue Wissen aus dem Blogartikel zu vertiefen. Und dann änderte ich.
Nun ist das bei einem EBook im Shop etwas aufwendiger. Aber bei einem physischen Buch geht es gar nicht.
Nun, meinen Demetrius kann ich - und will ich auch nicht - in Grischka umtaufen, denn bei der Datei handelte es sich um die Originalfassung aus 2005, die ich nicht bearbeiten kann. Und nur das Cover im Shop zu ändern, bringt ja nur Verwirrung.
Etwas lustig ist es mit meinem ersten Kurzgeschichtenband 'Die Hunde von Punta Canda und andere Geschichten'. Sie trägt den Titel einer der Geschichten aus dem Buch.
Der ursprüngliche Titel, der mir immer noch besser gefällt, war "Die Hunde von Punta Cana". Eigentlich entstand Cana als phonetische Angleichung zu Punta aus dem lateinischen Canis für Hund. In der Geschichte geht es um ein Rudel Hunde.
Mein Unterbewusstsein erinnerte sich aber an die Straßenkarte von der Dominikanischen Republik, in der ich Anfang der Neunziger auf Hochzeitsreise gewesen war. Dort gibt es einen Ort Punta Cana. Haha.
Mein Buchtitel verwirrte anfangs die Leser gleich doppelt, denn neben dem Titel fehlte auch eine Illustration oder Bild, was auf Tiere und nicht auf einen Western schließen ließ. Super gemacht, Syelle!
So richtig zufrieden bin ich immer noch nicht, bin aber aufgrund des hohen Aufwands nicht sicher, wie die Lösung aussieht. Habt ihr Anregungen?
Dafür fand ich eine prima Idee für meinen zweiten Kurzgeschichtenband 'Tierische Capriccios - Geschichten aus dem Naturwald'. Immer fiel es mir schwer zu erklären, wie die Geschichten entstanden sind. Alles nahm den Zauber des Buches weg. Jetzt gibt es einen neuen Titel und eine bessere Lösung.
Allerdings stellte ich positiverweise fest, dass meine neueren Bücher das Titelproblem besser meistern. Ich bin also lernfähig. Nur Klischees sollte ich verbannen.
p.s.: Das Problem mit der Titelfindung habe ich beim Tagesgedicht auch. Während der Text so fließt, grüble ich über einen Titel nach - und lieg oft daneben. Ich merke das an den Aufrufen. Puh, da muss ich an mir arbeiten. Mag ich die Gedichte doch meistens am liebsten ohne Titel. Aber das, würde dir, lieber Leser, gar nicht gefallen, stimmt's?
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