"Und hier kommt ihr Tannenbaum." Das umzäunte Feld ist vollgestopft mit Tannenbäumen, nur schmale Gänge führen durch das Labyrinth. Der große Ansturm hat noch nicht begonnen, darum ist die Auswahl noch so groß. Ich habe bald eine halbe Stunde gebraucht, um den richtigen zu finden. Während ich jetzt gerade meinen Baum bezahlen will, wird der durch diese Maschine gezogen, die ihn für den Transport mit diesem weißen Netz überzieht. So etwas gab's in meiner Jugend noch nicht, aber irgendwie praktisch. Und da kommt tatsächlich ein Mitarbeiter mit einem Baum zur Kasse.
"Bitte sehr."
"Bitte sehr, was?" Fragend wandern meine Augen zwischen Baum und Mitarbeiter hin und her.
"Ihr Baum."
"Das ist nicht mein Baum."
"Aber..."
"Der ist ja winzig. So etwas kann doch unmöglich ein Weihnachtsbaum werden. Den übersieht man ja bei all den normal großen Tannenbäumen."
"Genau deswegen habe ich ihn ausgesucht. Als du unseren Baum ausgesucht hast, fiel der kleine da zwischen die anderen Tannen. Schon wollte jemand auf ihn drauftreten. Da dachte ich, warum ihn von seiner großen Tanne trennen, oder ?"
Da kam tatsächlich der Mitarbeiter, dem ich unseren Baum übergeben hatte, zu uns. Und in den Händen trug er unseren Tannenbaum.
"Den kleinen da bekommen sie für einen symbolischen Euro. Hab ich glatt übersehen. Das wäre wirklich eine Stolperfalle geworden. Ihre Kleine hat ein gutes Herz. Frohe Weihnachten."
"Dann haben wir jetzt also einen Babyweihnachtsbaum und einen richtigen Weihnachtsbaum?" Ich sah meine kleine Tochter fragend an.
Aber die nickte nur mit einem breiten Lächeln, das über ihr ganzes Gesicht ging.
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