Der Werkzeugschuppen platzte schon seit langem aus allen Nähten. Deshalb war es also auch kein Wunder, dass Werkzeuge keinen ordentlichen Platz für sich allein beanspruchen konnten. Ordnung konnte hier nicht aufrechterhalten werden.
Sina war den Tränen nahe. Aber eigentlich ging der Schmerz viel tiefer. Wieder einmal stand die Welt verkehrtherum. Sie hatte ihren Schreibtisch im Laden besetzt vorgefunden, und das von dem neuen Praktikanten. Sie war von ihrem eigenen Schreibtisch verbannt worden.
Gut erinnerte sie sich daran, wie sie eindringlich darum gebeten worden war, sich diesen Schreibtisch einzurichten, dort ihre Rechnungen zu schreiben, Bücher online zu beschreiben und sie versandfertig zu verpacken. Und jetzt das.
Sina hatte den Werkzeugschuppen erreicht. Die Hecke vor ihrem Geschäftsräumen musste geschnitten werden. Sie griff dorthin, wo die Heckenschere ihren Platz hatte. Sicher landete sie in Sinas Händen. Ihr Herz schmerzte. Sie hoffte, durch die gleichmäßige Bewegung des Heckeschneidens zur Ruhe zu kommen und herausfinden zu können, was sie nun tun sollte.
Schritt für Schritt arbeitete sie sich an der Hecke voran. Plötzlich blieb alles still. Strom weg!
"Was machst du da?"
Verzweifelt schaute Sina auf. Ihr Mann stand da, der der sie eben von ihrem Schreibtisch in seinem Laden vertrieben hatte.
Wütend senkte Sina ihren Blick und blickte direkt auf eine Motorsäge in ihren Händen.
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