Montag, 13. Oktober 2025

Von Männern, Frauen und Nymphen - Das Ritornell des Lebens

 


Ich weiß gar nicht, wie das heute ist: Liest noch jemand Homer oder Ovid?

Ich hoffe doch, denn sonst verpasst du so viele und so spannende Geschichten. Schon im Lateinunterricht übersetzten wir Teile von Ovids Metamorphosen aber auch den Gallischen Krieg. Ich erinnere mich noch an Pyramus und Thispe aus den Metamorphosen sehr gut.

Als junge Erwachsene hatte ich herrlicherweise viel Gelegenheit mich mit der Antike und deren Literatur auseinanderzusetzen, bzw. zu lesen. Besonders die Jahre mit der großen Troia-Ausstellung in Braunschweig, bei der ich eifrig mitwirkte, und das Jubiläumsjahr 1999 in Weimar stechen heraus.

Logischerweise entstanden in dieser Zeit auch Gedichte, die entweder antike Stoffe behandelten oder sich mit deren Gedichtformen auseinandersetzten.

In dieser Zeit, 1999, entstand das Gedicht 'Ritornell des Lebens'. 

Das Thema kann man mit dem Schlagwort 'Nymphen' abhandeln. Aber so oberflächig sind Gedichte nicht.

Nymphen gibt es in der antiken Sagenwelt viele. Natürlich steht jede für sich und wer kennt nicht Botticellis Primavera mit den tanzenden Nymphen? In Geschichten kann man sich Nymphen ohne einen männlichen Gegenpart nicht vorstellen und das ist in diesem Gedicht nicht anders. Nun sind diese Beziehungen ganz verschiedener Natur. Die Hyaden, zum Beispiel, zogen den göttlichen Knaben Bacchus auf, Orion verfolgte die Pleiaden, die durch göttliches Eingreifen in Sterne verwandelt wurden. Da ist ein gewisser Kreislauf in diesen Beziehungen.

Und dann ist da noch ein Kreislauf. Mir erscheinen die Nymphen ein wenig wie antike Naturwesen, wie Elfen aus dem Mittelmeerraum, und so finden sie sich in den Elementen wieder. Dryade und die Eschennymphen haben ihre Bäume, die Quellnymphen und Nemertes das Wasser, die Pleiaden den Himmel und die Musen, ja die Musen. Nymphen scheinen sich dem Naturkreislauf anzuschließen. Aber ist der Kreislauf der Beziehungen nicht auch ein natürlicher?

Diese Kreisläufe werden im Gedicht durch die gewählte Form sichtbar. Es besteht aus Strophen, die jeweils die Form eines Ritornells haben.

Nun ist ein Gedicht keine Abhandlung und soll es auch nicht sein, aber  oft entdeckt man deren Tiefe erst beim mehrmaligen und langsamen Lesen. Aus diesem Grunde passen Illustrationen so gut zu Gedichten. Sie sorgen für eine Pause und werfen einen weiteren Blickwinkel auf die Aussage des Gedichts. Und so ziert jede Strophe eine kleine Bleistiftzeichnung.

 

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