"Sieh, mein Kind, sieh
Den Fluß dir an.
Als Tropfen nur, als
Nichts fängt er an.
Und siehe, nach der
Biegung dort, dort
Schwillt er schon weiter an.
Und nach einem Weg,
Von einer Meile vielleicht,
Da fällt er hinab in die Tief'."
"Wie braus und kracht es
So sehr, oh Vater." "Ja, mein Kind,
Doch siehst du nicht,
Wie sachte er dann wird, so sachte?"
"Wie lang' es dauert, dann er
Schäumt erst wieder."
"Ja siehst du denn darin die
Brocken nicht?" "Markieren
Sie den Fluß nicht nur;
Verwirbeln, verspritzen sie nicht
Den Lauf so recht nach Herzensgenuß?"
"Ja. Doch ich ahn' es schon,
Je weiter er kommt,
Je breiter er wird,
Jede Stromschnelle, die sich in ihm verirrt,
Ich seh' es kommen,
Er spürt sie immer noch,
Wenn er das große Weltenmeer speist."
"Ja, Vater."
"Und nun, mein Kind, sieh den Geist."
(5.4.1996)
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