Donnerstag, 13. Februar 2025

Paradise Island

 Golden erwachte die Sonne. In neuer Frische leuchteten die Farben wieder auf. Langsam sogen sie die Wärme der Sonnenstrahlen auf, bevor sich die Blüten der Blumen öffneten. Ihr Duft entfaltete sich nach und nach.

Erste Bewohner des fliegenden Volkes setzen sich mit ihren durchsichtigen oder bunten Flügeln in die nun schon wärmere Sonne. Immer mehr verströmte sich der Duft der roten und orangefarbenen Blüten. Das lockte ihre Liebhaber, die kleinen, schnell fliegenden Vögel in blau-grünen Federkleid an. Sie liebten den Nektar der Blumen. Im schwirrenden Flug tranken sie sich satt.

Von den frischen Strahlen des Morgens nun aufgewärmt schwirrten die Bienen, die Schwebfliegen, die Köcherfliegen und die Schmetterlinge mit ihren Verwandten los und besuchten die ihnen lieb gewordenen Blumen. Es surrte vor Begegnungen. Der allgemeine Tanz des Lebens fiel auf fruchtbaren Boden.

Gesättigt wurde nun so mancher Tanz aufgeführt, um dem Leben zu danken. Allmählich wurde es Zeit für die bunten und zartrosa-weißen Vögel. Auch sie wollten sich laben. Sie streckten ihre Gefieder und dehnten sich in alle Richtungen, bevor sie ihren Gesang losließen. Nun, nicht jeder empfand es als Gesang. Aber es wurde gehört. Und wer es hören sollte, der hörte. Es blieb Zeit, sich zu verbergen. Unsichtbar zu werden. Dies galt für Insekten, Tierchen und Blumen gleichermaßen. Die, die bleiben wollten, blieben. So war das Gesetz der Insel. Und so flog Kakadu los zu seinem täglichen Mahl. Denn auch das war Gesetz der Insel. Hier hungerte niemand.

Und so flog Kakadu los, um zu essen. Er erhob sich und kreiste immer höher und höher wie nur ein Adler es konnte. Und dann sah er auf die Insel hinab. Und da erst erkannte er, dass er auf einer Insel lebte. Diese Insel erschien ihm wunderschön. Sie war bis zum Strand voller üppiger Bäume und Büsche. Er hörte bis zum Himmel hinauf das Singen der Vögel, und er roch bis zum Himmel hinauf den süßen Duft von Blumen und Blüten der Bäume und Büsche. Es schien Kakadu, als könne er bis zum Himmel die Liebe, die auf seiner Insel lebte, spüren.

Kakadu flatterte noch höher. Da spürte er eine Hitze auf seinen Flügeln. Seine Augen weiteten sich. Er sah sich um. Nicht der Sonne war er zu nahe gekommen, nein, das vernichtende Feuer der Nachbarinseln war genauso hoch geflogen wie Kakadu.

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