Als früh beruflich Betroffene war ich KI gegenüber stärker als gewöhnlich skeptisch eingestellt. Inzwischen ist meine alte Neugier, Neues kennenzulernen, zurück. Und so habe ich einige winzige Schritte mit KI gemacht.
Hat sich meine Haltung geändert?
1. Die Ausgangsposition
Obwohl die Schwierigkeiten mit KI geschriebener Texte nicht privat verwendeter Natur von Anfang an bekannt waren, veränderte sich der ganze Texter- und Autorenbereich.
Eigentlich ist es ganz klar, dass KI-Texte in der Literatur nichts verloren hat. Trotzdem findet man bei sehr vielen Ausschreibungen diesen Hinweis.
Im Texterleben hat mich das völlig überrumpelt. Und das gleich zweimal. Erst die C-Zeit mit Homeoffice (Ach ja, schreiben geht ja von zuhause aus.) Und dann eben Chat GPT.
Heute weiß ich, dass ich für diese Kunden gar nicht mehr schreiben möchte. Aber damals ging mir das alles zu schnell.
In diesem Punkt hat sich meine Haltung nicht geändert. Wer unbedingt bei Gliederung und Ideenfindung Unterstützung braucht, mag KI nutzen.
Wer sich das Schreiben auf die Fahnen geschrieben hat und weiß, dass nur Kontinuität, Üben und Authentizität über kurz oder lang gute Texte schafft, der braucht kein KI.
2. Wie geht das überhaupt?
Vom Hörensagen wusste ich, wie das in etwa abläuft. Aber ich wollte, wie gesagt lange nichts davon wissen.
Neulich googelte ich einfach einmal nach einer Testversion. Und siehe da, nach einigen Klicks war ich bei Canva gelandet, womit ich viele Dinge gestalte. Dort gibt es seit einiger Zeit ein KI-Tool zur Bildgestaltung. Es gibt aber auch noch andere freie Bild-KI.
Ich spielte mit Eingaben herum, um zu sehen, was dabei herauskam. Schnell merkte ich, was möglich ist, was eher nicht.
Für eine Notizbuchreihe gab ich immer neue Vorgaben ein. Da es bei der Reihe um Haustiere geht, übte ich mit gängigen Haustieren und eher 'Nischen'- Haustieren. Bei Hund, Katze, Maus kamen schöne Ergebnisse heraus. Bei Degus und Singsittichen waren die Ergebnisse mau.
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Kein Veilchen, sondern ein Ackerstiefmütterchen oder ein Hornveilchen |
Positiv dagegen waren meinen Erfahrungen für Illustrationen zum Tagesgedicht, was gerade eine kleine Winterpause einlegt. Gerade im Winter und Herbst, sind die Fotomotive selten so, dass sie Aufmerksamkeit erregen, und Gedicht und Foto in Einklang zu bringen, ist auch nicht immer leicht.
Im Frühjahr und Sommer verstreue ich ja gerne Blumen- und Naturfotos.
Oder ich illustriere selbst, aber für die Rubrik 'Tagesgedicht' fehlt dazu die Zeit. Die brauche ich, um die Gedichte und Texte in den EBooks zu illustrieren.
Also testete ich KI-generierte Bilder. Und ich muss sagen, das kommt an. Ich treffe sehr viel genauer den Kern meines Gedichts als ich das täglich selbst zeichnen könnte. Und Bild und Text ergänzen einander sehr gut.
Hier ist die Gefahr eines Plagiats auch noch geringer, weil der Gedankengang eines Gedichts ein eigener, persönlicher ist.
In diesem Punkt hat sich meine Sicht teilweise geändert. Für ein Buchcover würde ich KI nicht einsetzen. Kann ich es selber nicht gestalten, dann lieber einen Illustrator fragen. Für Low-Content oder eben Gedichtillustrationen kann sie gute Dienste leisten.
3. Privatvergnügen
Seit KI gibt es viele neue Kanäle auf Youtube. So manche Titel klingen vielversprechend. An einem müden Feierabend schaute ich mehrere kürzere KI-Videos hintereinander an. Darunter war eines, das genderte, also immer diese Atempause und dann die andere Geschlechtsvariante. Danach fühlte ich einen Schluckauf im Kopf.
Schlimm war auch, dass KI fremdsprachige Worte als solche nicht erkennt, so dass ganz merkwürdige Worte entstanden. Als Abschluss des Abends hörte ich mir ein Hörbuch mit einer echten Stimme an. Wie wohltuend und entspannend!
Dieser Punkt bestärkt meine Haltung absolut. Die Inhalte dieser KI-Videos sind deshalb mit Vorsicht zu genießen, weil man genau hier nicht mehr genau sagen kann, wo die Quelle anfängt und wo Interpretation sich einmischt. Außerdem sind die Hörbücher einfach ungemütlich anzuhören.
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KI-freier Hörbuchkanal https://www.youtube.com/@TopHoerbuecher |
Fazit
Mir ist bewusst, dass ich hier der Zeit etwas hinterherhinke und nur einen winzigen Ausschnitt betrachte.
Umso glücklicher bin ich, dass ich mich diesem Neuen stelle, denn es hat große Auswirkungen, die nur absehbar werden, wenn wir darüber diskutieren.
Meine Erfahrungen zu einem kleinen Teilbereich zu teilen, scheint wenig, ist dafür aber ehrlich. Eine Grundlage zum Austausch. Seien wir uns bewusst: KI kreiert nichts Neues, es puzzelt aus unseren Ideen zusammen. Wie sehen unsere Puzzleteile aus?
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Foto von Diva Plavalaguna, pexels |
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